Ich bin Dipl. Pädagoge und nach vielen Jahren beratender und leitender Tätigkeit habe ich mich 2002 entschlossen als Bestattungsunternehmer in einem gesellschaftlichen Umfeld neu zu beginnen, das aus meiner Sicht dringend neuer Impulse bedarf, gerade in einer Zeit, in der festgefügte Rituale und Abläufe in Krisensituationen für immer mehr Menschen hohl und sinnentleert wirken. Freilassender Respekt und Toleranz gegenüber anderen Menschen und Einstellungen, waren immer Grundlage meiner Beratertätigkeit. Mitgefühl und Verständnis sind in 35 Jahren gewachsen aus dem tibetischen Buddhismus. Ich lebe seit fast 40 Jahren zusammen mit meiner Frau Clarissa Schwarz, deren langjährige Tätigkeit als Hebamme, unsere Familie immer begleitet hat. Wir haben zwei erwachsene Töchter. Seit 2012 bin ich Gesellschafter und Geschäftsführer der von mir und meiner Kollegin Susanne Jung gegründeten gemeinnützigen Gesellschaft PortaDora mit Sitz in Berlin. Nach Erfahrungen im Objekttheater und als Jongleur suchte ich mit Mitte Dreißig als Vater von zwei Kindern nach für mich stimmigeren Lebenswegen. Aus eigener Lebenserfahrung weiß ich, dass in der Zeit um den Tod und der Bestattung sehr wesentliche und tatsächlich den Menschen zugehörige Momente entstehen können. Mit meinem Anspruch, Menschen unvoreingenommen wahrzunehmen und anzuerkennen, bringe ich eine Grundhaltung mit, die Charon Bestattungen entspricht. Bestatten bedeutet für mich, in den existentiellsten Situationen (Über-)Lebensräume zu öffnen, zu schützen und zu begleiten, soweit das die Menschen möchten. Ich begreife das als ganzheitlichen Beruf – der mich erdet und dankbar macht. Ich habe schon als Sargträger gearbeitet, ein Fernstudium der Trauerbegleitung absolviert und Praktika beim Bestattungsfuhrwesen und Traditionsbestatter gemacht. Schließlich habe ich eine fundierte Ausbildung zum Bestatten mit trauerbegleiterischem und prozessorientierem Schwerpunkt bei Memento | Kulturtrauer e.V. gemacht. An der Seite von Clarissa Schwarz und Uller Gscheidel durfte ich viele wertvolle Lernerfahrungen sammeln, insbesondere um das Begleiten von verwaisten Eltern. Unterwegs bin ich hauptsächlich mit dem Fahrrad und lege Wert auf Nachhaltigkeit. Ich biete einen Trommelkurs in einem Begegnungszentrum für Menschen mit und ohne Behinderungen an. Ich bin Hebamme seit 1982, außerdem Gesundheitswissenschaftlerin und Lehrerin. Gemeinsam mit meinem Mann Uller Gscheidel habe ich zwei erwachsene Töchter und ein Sternenkind. Schon zu Beginn meiner Hebammenausbildung machte ich im Kreißsaal die Erfahrung, dass manche Babys tot geboren werden. Ich hatte das Glück dabei von guten Vorbildern lernen zu dürfen und die Betreuung von verwaisten Müttern und die Begleitung in Folgeschwangerschaften war immer ein Schwerpunkte meiner Arbeit als Hebamme. 1999 erhielt ich die Chance ein Forschungsprojekt, aus dem meine Doktorarbeit entstand. Nach insgesamt 13 Jahren an Hochschulen – zuletzt in Bochum, um den ersten grundständigen Hebammenstudiengang in Deutschland aufzubauen – entschied ich mich 2012 wieder in Berlin zu arbeiten. Nun bin ich wieder als freiberufliche Hebamme tätig. Außerdem biete Achtsamkeitskurse an (MBSR – Mindfulness Based Stress Reduction und MBCP – Mindfulness Based Childbirth and Parenting). Und als Bestatterin begleite ich verwaiste Familien während der wichtigen Zeit zwischen Tod und Bestattung des Kindes.Uller Gscheidel
Matthias Buhrow
Dr. Clarissa Schwarz